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Beverunger Gymnasiastin forscht über Mikroplastik in der Weser

Filtrierung

Marietta Schröder im Xlab

Im Rahmen eines Projektkurses hat sich Marietta Schröder mit dem Thema Mikroplastik auseinandergesetzt. Hierbei hat sie auch Proben aus dem Weserwasser analysiert.

Durch seine zahlreichen Vorteile, wie beispielsweise Leichtigkeit und Beständigkeit, konnte Plastik sich in unserem Alltag etablieren. Noch heute steigt die Produktion weltweit. Allerdings werden wir zunehmend auch auf die Nachteile des Stoffes aufmerksam. So ist Plastik beispielsweise nicht biologisch abbaubar und generell schwer zu recyclen. Die Hälfte der in einem Jahr produzierten Menge wird entsorgt. Allerdings befinden sich die anderen 50 % im Gebrauch oder in der Umwelt. Momentan enthalten die Meere Schätzungen zufolge bereits 158 Mio. Tonnen Plastik. Dort entsteht durch Umwelteinflüsse Mikroplastik. Als solches werden meistens Plastikpartikel mit einer Größe von bis zu 5mm bezeichnet. Insbesondere diese werden aufgrund ihrer Größe schnell im Ökosystem verteilt. Allerdings beeinflussen auch viele weitere Faktoren wie beispielsweise Reifenabrieb die in die Umwelt gelangende Menge an Plastik. So werden beispielsweise in Deutschland, bei einer Lebensdauer eines Reifens von durchschnittlich vier Jahren und einer ungefähren Haltbarkeit von 40.000 Kilometern, ca. 120.000 Tonnen Gummiabrieb pro Jahr produziert.

Durch die Menge an Plastik in der Umwelt, ist es nicht verwunderlich, dass Mikroplastik auch in vielen verschiedenen Flüssen nachgewiesen werden konnte. In der Donau wurde beispielsweise das Verhältnis von Mikroplastikpartikeln zu Fischlarven untersucht. Als Endergebnis konnte festgestellt werden, dass sich durchschnittlich 275 Fischlarven und 317 Plastikpartikel auf 1000 m3 Wasser befinden. Somit gibt es mehr Mikroplastik als Fischlarven in der Donau. Zudem konnten Forscher in Manchester in 10 Sediment- und Bodenproben aus verschiedenen Flüssen 500.000 Plastikpartikel pro m2 Flussbett dokumentieren.

In Ihrer Forschungsarbeit im Rahmen des Projektkurses hat die Schülerin nun auch Weserwasser auf Mikroplastik untersucht. Anfangs hat sie mit ihrem Lehrer Tim Rencker in der Schule Sediment- und Wasserproben unter dem Mikroskop und Binoskop analysiert. Allerdings stellte sich dies als schwierig heraus, da bei den Partikelfunden nicht sicher bestimmt werden konnte, ob es sich um Plastik gehandelt hat. Durch eine anschließende Zusammenarbeit mit Dr. Barbara Ritter vom XLAB in Göttingen konnte Marietta Schröder aber dennoch Mikroplastik in der Weser nachweisen. Hierzu wurden mit einem speziellen Filter die im Wasser enthaltenen Mikropartikel aufgefangen. Nachdem alle organischen Partikel zersetzt wurden, konnten die verbliebenden Partikel mit dem Farbstoff Nilrot angefärbt werden. Anschließend wurden die Proben unter dem Fluoreszenzmikroskop untersucht und mit Positivproben verglichen. So gelang der Nachweis von Mikroplastik im Weserwasser.

Generell gibt es allerdings noch keinen einheitlichen Weg den Mikroplastikgehalt in beispielsweise Wasserproben zu bestimmen. Insgesamt besteht in diesem Themenbereich noch viel Forschungsbedarf.